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Review des Ferdinand Porsche - Genesis des Genies in Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) - 19 October 2008

Die faszinierende Welt des Autos ist nicht verloren

19. Oktober 2008 Solange es gute Autobücher gibt, ist die Welt nicht verloren. Zumindest nicht die Welt der Mobilität. Sie eignen sich wunderbar für jene kleinen Fluchten in die Sphären der Technik, des Designs und der Historie, die dazu taugen, die Faszination von Mobilität zu erfahren. Wie nebenbei entdeckt man, dass es Zeiten gab, in denen alles möglich schien.

Dafür wurden nicht weniger als Genies benötigt. Eines davon widmete sich dem für jedermann erreichbaren Automobil, Mobilität für alle war das Ziel. Gleichzeitig wurden auch der Fortschritt und die elitäre Technik des Motorsports nicht ausgeklammert. Zu diesen Genies zählt Ferdinand Porsche. Der Mann, der in Deutschland hauptsächlich als der Schöpfer des VW Käfers und als Initiator und Namensgeber für die berühmten Sportwagen wahrgenommen wird. Wer etwas besser in der Geschichte des Autos bewandert ist, kennt ihn noch als Ingenieur, der für Mercedes-Benz die legendären Kompressor-Modelle der zwanziger und dreißiger Jahre gebaut hat. Und natürlich ist er auch als Vater der Auto-Union-Silberpfeile bekannt: sechzehn Zylinder und Mittelmotor - wer sonst hätte damals den Mut gehabt, etwas Derartiges zu konstruieren. Erstaunlicherweise ist das Leben des Ferdinand Porsche gut dokumentiert - aber nie wirklich aufwendig recherchiert worden. Zu kompliziert der Mann, zu verschachtelt das Leben - mit wechselnden Arbeitgebern, von denen sich Porsche nicht immer im Frieden trennte. Ein unglaubliches Leben eines rastlosen Technikers und Tüftlers - der sich stets mit hervorragenden Mitarbeitern zu umgeben wusste - und der sich im Alter von 25 Jahren mit einem Paukenschlag in den Olymp der Erfinder katapultierte: Sein Lohner-Wagen, den Porsche am 14. April 1900 auf der Weltausstellung in Paris präsentierte, enthielt jene Technik, die man heute dabei ist, wieder zu entdecken. Der erste Hybridwagen der Welt, der mit elektrischen Radnabenmotoren und einem kleinen Verbrennungsaggregat seiner Zeit um Lichtjahre voraus war. Nun hat sich Ernst Piëch, einer der Brüder von Ferdinand Piëch, darangemacht, zuerst den Lebensweg des Großvaters - und damit auch die Familiengeschichte - der Jahre von 1900 bis 1933 penibel aufzeichnen zu lassen. Der Autor seiner Wahl war Karl Ludvigsen, ein fanatischer Rechercheur, dem wir auch Basiswerke über Porsche und Mercedes-Benz verdanken. Das Ergebnis ist ein überwältigender Band, es gilt 4,5 Kilogramm auf den Tisch zu wuchten, mit Fotos, die zum großen Teil noch nirgendwo veröffentlicht wurden, ein grandioses Ergebnis: Alle Porsche-Konstruktionen liegen nun vor, egal ob Zugmaschinen, Flugzeug- oder Zeppelintriebwerke oder die Frühgeschichte von Austro-Daimler. Der Werdegang und die Entwicklung von Ferdinand Porsche werden in einer Perfektion beschrieben, die Maßstäbe setzt. Dass diese Fleißarbeit und diese Präzision (auch in der Ausführung) ihren Preis haben muss, kann nicht verwundern.

Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) - 19 October 2008 - review 1

Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) - 19 October 2008 - review 2

Review des Ferdinand Porsche - Genesis des Genies in Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) - 19 October 2008

Karl Ludvigsen
Karl Ludvigsen

In addition to his motor industry activities as an executive (with GM, Fiat and Ford) and head of a consulting company, Karl Ludvigsen has been active for over 50 years as an author and historian. As an author, co-author or editor he has some four dozen books to his credit. Needless to say, they are all about cars and the motor industry, Karl's life-long passion.

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